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1. Geschichte des Mittelalters - S. 156

1888 - Wiesbaden : Kunze
156 Dritte Periode des Mittelalters. von Jerusalem ein. Als Sultan Kamils Sohn und Nachfolger in Ägypten das Reich Saladins wieder herstellen wollte und seinen Oheim, den Sultan von Damaskus, mit Krieg überzog, schloß dieser ein Bündnis mit den Christen. Der Sultan von Ägypten ries deshalb die von den Mongolen aus Persien verdrängten wilden Cho-waresmier zu Hilfe, deren Reich ein Sklave der Seldschucken gegründet und über Persien bis Indien ausgedehnt hatte. Die türkischen Scharen fielen in Palästina ein und eroberten 1244 Jerusalem, wo sie grausam wüteten und die heiligen Orte verwüsteten. Dann besiegten sie das Christenheer bei Gaza, sodass Jerusalem für die Christen wieder verloren war und nur Akkon und einige andere Küstenstädte in ihrem Besitze blieben. Als diese traurige Botschaft 1244 nach Frankreich kam, lag der König Ludwig Ix. (der Heilige), ein frommer, gerechter und allgemein geliebter Fürst, an einer schweren Krankheit darnieder. Während derselben that er das Gelübde, einen Kreuzzug zu unternehmen, wenn er wieder genese, und ließ den Erzbischof von Paris kommen, damit dieser ihn mit dem Kreuze bezeichne. Nachdem er wieder gesund geworden war, brach er 1248 mit vielen seiner Edeln auf und segelte mit 1800 Schiffen über Cypern nach Ägypten, um den Sultan von Ägypten, der Palästina beherrschte, in dem mächtigsten Teile seines Reiches zu bekämpfen. Das Glück begünstigte ihn. Damiette fiel 1249 in seine Hände und die Türken wurden geschlagen. Aber anstatt Alexandria anzugreifen, bewog Ludwig den Statthalter von Kairo zum Abfalle vom Sultan von Ägypten und wies, obwohl der letztere dem Könige für Damiette und die Gefangenen ganz Palästina anbieten ließ, diese Anträge zurück. Auf dem Wege nach Kairo erlitt jedoch das französische Heer 1250 eine vollständige Niederlage, und die Flotte wurde durch griechisches Feuer vernichtet. Ludwig geriet mit seinen Brüdern und vielen Rittern in Gefangenschaft, aus welcher sie sich nur durch Räumung Damiettes und Zahlung eines bedeutenden Lösegeldes befreien konnten. Darauf ging Ludwig nach Akkon, das er in guten Verteidigungszustand setzte, und verweilte daselbst bis 1254, dann erst kehrte er nach Frankreich zurück. Der siebente Kreuzzug 1270. Im Jahre 1268 empörten sich die im Solde des Sultans von Ägypten stehenden Mamelucken, töteten den Sultan und bemächtigten sich der Herrschaft des ägyptischen Reiches. Da hielt Ludwig Ix., der sein Gelübde noch nicht gelöst glaubte, die Zeit zu einem neuen Kreuzzug für günstig. Er segelte in hohem Alter 1270 mit einer Flotte ab, wandte sich

2. Geschichte des Mittelalters - S. 157

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 25, 7. Folgen der Kreuzzüge. 157 aber zunächst gegen den Dey von Tunis, der mit Ludwigs Bruder, Karl von Anjou, dem König von Neapel und Sizilien, in Streit war. Die Landung wurde ohne Schwierigkeit vollzogen, aber der Sturm auf die Stadt blieb bis zur Ankunft des Königs von Neapel verschoben. Doch die glühende Hitze während des Tages, die empfindliche Kühle in der Nacht, das schlechte Trinkwasser, die spärliche Nahrung und das unbequeme Lagerleben erzeugten ansteckende Krankheiten unter dem Kreuzheere, und taufende erlagen, darunter auch der König. Als Karl von Anjou vor Tunis erschien, konnte er einen Angriff nicht mehr wagen; er schloß Frieden mit dem Deij und das Heer der Kreuzfahrer kehrte nach Europa zurück. 20 Jahre später, 1291, nahmen die Mamelucken die letzte christliche Besitzung in Palästina, Akkon, weg. Damit schwand der Rest des Königreichs Jerusalem, und die Kreuzzüge hatten ein Ende. 7. Folgen der Kreuzzüge. Drei Umstände sind es vorzugsweise, welche die allgemeine Teilnahme der abendländischen Christen an den Kreuzzügen erklären: 1) der romantische Geist der damaligen Zeit, welcher sich besonders in dem zu abenteuerlichen Unternehmungen hinneigenden Rittertum kund giebt; 2) die durch die große Macht der Päpste genährte religiöse Schwärmerei, welche die Leute mit dem Gedanken erfüllte, einzig in der Befreiung der heiligen Stätten sei Vergebung der Sünden und Besserung der Menschen zu hoffen; 3) die Sehnsucht der Leibeignen nach einem besseren Lose, welche durch das drückende Lehnswesen in ihnen hervorgerufen war. Sind nun auch die Verluste von vielen Menschenleben, welche die Kreuz-züge veranlaßten, und die Verbreitung früher unbekannter Krankheiten , welche die Kreuzfahrer aus dem Morgenlande heimbrachten, tief zu beklagen und von den nachteiligsten Folgen gewesen, so werden diese Nachteile doch durch die wohlthätigen Einflüsse, welche die Kreuzzüge auf die Entwicklung des Abendlandes übten, bedeutend ausgewogen. Durch den Besuch ferner Länder und den Umgang mit andern, auf höherer Kulturstufe stehenden Nationen gewannen die Bewohner Europas an Bildung und Einsicht; Ackerbau, Handel und Schiffahrt nahmen zu und mehrten den Wohlstand; neue Gewächse, Produkte und Fabrikate wurden eingeführt. So sollen seit den Kreuzzügen die Pergamottbirnen aus Pergamus, die Pflaumen aus Damaskus, der Wirsing und Blumenkohl aus Eypern, der Buchweizen oder das Heidekorn, der Safran, der Damast rc. im Abendland heimisch geworden sein. Genua, Pisa und Venedig

3. Geschichte des Mittelalters - S. 60

1888 - Wiesbaden : Kunze
60 Erste Periode des Mittelalters. Begünstigung seiner Verwandten zog sich Othman viele Feinde zu und starb durch Meuchelmord. Jetzt stieg Mohammeds Schwiegersohn Ali (655 — 661) zur Würde des Kalifen auf. Er war ein edler Mann, ein geistvoller Dichter und großmütiger Held, aber er konnte sich keine allgemeine Anerkennung verschaffen. Die mit Othman verwandte Familie der Ommajaden erhob sich unter Moawija, dem Vetter Othmans und Statthalter Syriens, gegen ihn, und in heftigem Bürgerkriege fiel Ali samt seinem ganzen Hause. Die Folge dieses Bürgerkrieges war die Trennung der Moslemin in zwei Parteien, in die Sunniten, welche neben dem Koran an einer Überlieferung festhalten, die sich auf Aussprüche der drei ersten Kalifen gründet, und in die Schiiten (Andersdenkende), welche die drei ersten Kalifen verwerfen und Ali als „den Statthalter Gottes" gleichberechtigt neben Mohammed stellen. Weitere Ausbreitung des Islam. Nach Alis Tod erhielt mit Moawija I. das Haus der Ommajaden (661 — 750) das Kalifat und machte es erblich. Die Residenz wurde von Medina nach Damaskus verlegt, da die Ommajaden in Arabien nicht beliebt waren. Viele Inseln des mittelländischen Meeres wurden unterworfen und auch die Griechen in Europa angegriffen. K on start-tinopel wurde zweimal belagert und nur durch das neuerfundene „griechische Feuer" des Mönches Kallinikus gerettet, das, aus Explosionsstoffen zusammengesetzt, durch kupferne Röhren auf die feindliche Flotte geschleudert wurde, wo es eine verheerende Wirkung ausübte. In Spanien war das Reich der Westgoten durch Ungewißheit der Thronfolge und damit in Verbindung stehende Bürgerkriege, sowie durch Kämpfe zwischen Adel und Geistlichkeit feiner Auflösung entgegengegangen. Als 711 beim Ableben des Königs Witiza Graf Roder ich sich des Thrones bemächtigte, rief Gras Julian für Witizas Söhne die Araber aus Nordafrika gegen Roderich zu Hilfe. Der arabische Feldherr Musa sandte seinen General Tarik über die Meerenge nach Spanien, und dieser befestigte sich auf einer Anhöhe daselbst, welche nach ihm Gebet al Tarik (jetzt Gibraltar) genannt wurde. Von hier zogen Musa und Tarik gegen den Thronräuber und schlugen das feindliche Heer in einem achttägigen Kampfe bei 3£erez de la Frontera 711 so, daß mit dieser Schlacht Ro-derichs Schicksal und der Untergang des Westgoten reich es entschieden wurde. Roderich ertrank im Guadalquivir. Die Araber gaben das frei gewordene Reich den rechtmäßigen Erben Witizas
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